Entdeckt Brixen und den Brixner Dom Mariae Aufnahme in den Himmel und St. Kassian
Ein Ausflug in die mittelalterliche Stadt Brixen führt Euch direkt zu der Mutterkirche Südtirols, dem Brixner Dom, offiziell als „Dom Mariae Aufnahme in den Himmel und St. Kassian“ benannt.
Der Brixner Dom ist die größte Kirche und erste Bischofskirche der römisch-katholischen Diözese Bozen-Brixen und stellt als Kathedrale, sowie Basilika minor die wohl wichtigste Kirche Südtirols dar. Zusammen mit den umliegenden Bauten, wie etwa dem Domkreuzgang, der Johanneskapelle und der Frauenkirche, bildet der Dom den heutigen Brixner Dombezirk, das christliche Wahrzeichen der Stadt Brixen und der Region Südtirol.
Mit dem Dom war die Südtiroler Kleinstadt Brixen Jahrhunderte lang Bischofssitz. Einige Bischofsweihen haben hier bereits in den heiligen und wunderschönen Räumen des Doms stattgefunden, bis der Bischof im Jahr 1964 nach Bozen in die Stadtkirche Maria Himmelfahrt zog.
Neben dem interessanten Verlauf der katholischen Geschichte und Ihrer Bischöfe ist ebenfalls die Baukunst des Doms zu bewundern. Die Architektur des Doms durchlief nämlich verschiedene Bau-Phasen. Zurück lässt sich die Entstehung des ursprünglichen Baus rund um das Jahr 980 datieren. Die dreischiffige Doppelchorkirche wurde vermutlich als Symbol des Papst- und Kaisertums errichtet. Doch im Laufe der Zeit und durch diverse politische Ungereimtheiten wurde nach nicht ganz zweihundert Jahren der Westchor abgebrochen und die beiden Fassadentürme errichtet.
Im 10. Jahrhundert, rund um 1200 nach Christus, wurde der Brixner Dom dann, auf Grund mehrerer Brände im Stil der Romantik erweitert. Hier entstand beispielsweise die runde Wölbung des Daches des Langhauses und auch die Integration des einschiffigen Querhauses wurde vollzogen. Die zahlreichen Kapellen lassen sich hingegen auf das Zeitalter der Gotik zurückführen.
Mit Fresken, Ölgemälden, Stuckaturen und jeder Menge Marmor, nämlich 33 verschiedenen Arten, wurde das Bauwerk dann, rund um die Mitte des 18. Jahrhunderts, im Barocken Stil erweitert und ausgebaut. Blickt gen Himmel und bewundert das wunderschöne Freskenensemble «Aufnahme Mariens in den Himmel» des Südtiroler Künstlers Paul Troger aus Welsberg und das faszinierende Gemälde des Hochaltars seines Kunstkollegens, Michelangelo Unterberger. Ebenfalls besonders sehenswert ist der Hochalter, welcher von Theodor Benetti aus Mori im barocken Stil errichtet wurde. Elemente des Klassizismus finden Sie dann in der grossen Vorhalle des Brixner Doms, welche durch Jakob Pirchstaller rund dreissig Jahre danach entworfen und fertiggestellt wurde. Heute noch werden hin und wieder am Brixner Dom Restaurationsarbeiten vorgenommen, jedoch weichen diese nicht mehr der geschichtlichen Baukunst ab, sondern versuchen die Ornamentik und Farbgebung des Barocks so stilgenau und original wiederzugeben, wie sie einst konzipiert wurden.
Der Dom Mariae Aufnahme in den Himmel und St. Kassian beinhaltet noch ein weiteres wichtiges Merkmal. Dieses stellt die herrlich vergoldete Kirchenorgel dar. Sie besteht aus 48 Registern mit 3335 Pfeifen und lädt Sie dazu ein, in Ruhe ein wenig zu verweilen und dem bezaubernd schönen Orgelspiel zuzuhören.
Weiter im Inneren des Doms befindet sich der, auf südlicher Seite gelegene, Kreuzgang. Dieser ist etwas ganz Spezielles, denn er gilt als eines der wichtigsten Denkmäler Südtirols. Vermutlich geht die Errichtung dieses Kreuzgangs nämlich auf die vorromanische Zeit zurück und wurde im Laufe der Zeit durch den Bischof Friedrich von Erdingen, im gotischen Stil, neu in Bauauftrag gegeben und seit jeher kaum noch abgeändert. Durch wen die sich darauf befindlichen Malereien entstanden sind, ist nach wie vor eine Frage der Geschichtsforscher. Jedoch vermuten diese, dass überwiegend Südtiroler Künstler die prachtvollen Wände des Kreuzganges im Auftrag der damaligen Bischöfe bemalten.
Gewiss jedoch ist die Abstammung des „Lebensbrunnens“, der sich auf dem Brixner Domplatz befindet. Dieser wurde vom Südtiroler Künstler Martin Rainer gestaltet und spiegelt die verschiedenen Lebensphasen des Menschen wieder. So soll spiralförmig dargestellt werden, wie das Leben aus Gottes Händen entspringt und auch in seine Hände am Ende zurückkehrt.
Nehmt Euch Zeit die verschiedenen Kunstepochen und die Gedankengänge unserer Vorfahren zu verinnerlichen, lasst Euch auf dem Brixner Domplatz, inmitten der herrlich romantischen Altstadt gut gehen und flaniert sinnesfreudig weiter zu dem nahegelegenen Kapuzinerkloster und der Brixner Hofburg.
Die kleine Südtiroler Stadt Brixen bietet sich hervorragend an in die Geschichte unseres Landes einzutauchen und den Tag dabei genüsslich, inmitten der kunstvollen Prachtwerke, zu geniessen.
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